Mit Ausbildung in ein neues Leben – UTH bietet berufliche Chancen
Siyamend Muhammed Abdullah hat Ende Januar 2021 bei der UTH GmbH in Fulda erfolgreich seine Ausbildung zum Industriemechaniker abgeschlossen und arbeitet jetzt als Facharbeiter bei dem auf die Herstellung von Maschinen für die Kautschuk- und Silikonindustrie spezialisierten Unternehmen – ein positives Beispiel für gelungene Eingliederung, denn der 37-jährige Syrer lebt erst seit wenigen Jahren in Deutschland.
„Die Entwicklung von Siyamend ist ein guter Beweis für erfolgreiche Integration und bestärkt uns darin auch weiterhin jungen Menschen, die schon früh Unsicherheit und Entbehrung erfahren mussten, eine berufliche Perspektive zu geben“, sagt Eva-Maria Uth, Leiterin Personal und Ausbildungsverantwortliche bei der UTH GmbH: „Wir vertreten die Werte einer sozialen Gesellschaft und bieten Arbeitsplätze sowie Entfaltungsmöglichkeiten für benachteiligte Menschen, Menschen mit Handicap oder eben auch Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten. Sie haben viel hinter sich lassen müssen und fangen hier ein komplett neues Leben an – dabei wollen wir sie unterstützen und geben ihnen eine berufliche Chance.“ Abdullah hat diese genutzt.
Der Familienvater kommt beruflich aus einem ganz anderen Bereich. In seiner Heimat studierte er Psychologie, dies nach seiner Ankunft in Deutschland im Jahr 2015 fortzusetzen war aus verschiedenen Gründen schwierig. Da er durch die Mitarbeit in der Autowerkstatt seines Vaters aber auch eine Affinität zu technischen Dingen und handwerkliches Geschick mitbrachte, entschloss er sich, in Deutschland einen technischen Beruf erlernen zu wollen. Da er trotz großer Bemühungen lange Zeit kein Angebot für eine Ausbildung im mechanischen Bereich bekam, suchte er eigeninitiativ im Berufsinformationszentrum selbst nach möglichen Arbeitgebern. Dabei stieß er auf die UTH GmbH. Zwar stand dort bei Unternehmensschwerpunkt mit „Hersteller von Qualitätsmaschinen für die schonende und saubere Verarbeitung zur Erzielung von sauberem Kautschuk und Silikon“ etwas, von dem er noch nie gehört hatte, doch gerade das machte es spannend. Auch, dass die Firma auf den internationalen Märkten agiert, damit im Umgang mit verschiedenen Nationalitäten vertraut ist und Weltoffenheit zeigt, sprach ihn an.
Erfolgreiche Integration in die Arbeitswelt
Der heute 37-Jährige zögerte nicht und fragte direkt im Unternehmen nach, ob er dort ein Praktikum machen dürfe. Vier Wochen lang lernte er Tätigkeiten, Abläufe, Umfeld und Team kennen – und es gefiel ihm. So fragte er am Ende des Praktikums nach einem Ausbildungsplatz und bekam sofort die Zusage, denn in den vier Wochen hatte er einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Dieser bestätigte sich dann auch während der Ausbildung, an deren Ende er im praktischen Teil der Abschlussprüfung sogar Klassenbester wurde, was auch seinen Ausbilder Bernhard Reith stolz machte. „Ein klasse Lehrling“, sagt er über seinen ehemaligen Azubi, der sich voll in die Ausbildung reingehängt hatte.
„Er hat freiwillig am intern angebotenen Zusatzunterricht teilgenommen und war durch sein Alter etwas reifer, was dem Azubi-Team insgesamt gut getan hat“, schildert Reith. Auch die Verständigung sei kein großes Problem gewesen, denn Abdullah wollte nach seiner Ankunft in Deutschland selbst schnell die Sprache lernen und belegte entsprechende Kurse. Ihm war klar: Sprache ist extrem wichtig, denn wer die Sprache nicht versteht, wird Schwierigkeiten im Umgang mit Lern- und Prüfungsstoff, mit Ausbildern und Kollegen haben. Ins Team wurde er ganz im Sinne der gelebten Unternehmenskultur schnell integriert. „Dazu hat auch seine soziale Kompetenz beitragen“, ist sich sein Ausbilder sicher und zählt einige Eigenschaften auf: „Hilfsbereit, verantwortungsbewusst, teamorientiert, verständnisvoll, eigenverantwortlich, selbstständig, lernwillig.“ Der 37-Jährige engagierte sich beispielsweise auch in einem freiwilligen Ausbildungsprojekt der UTH GmbH. Als Teil des zweiköpfigen „Tüftler-Teams“ wirkte er an der erfolgreichen Entwicklung und Realisierung einer arbeitserleichternden Vorrichtung für Menschen mit Behinderung in der Caritas-Werkstatt mit. Durch sein für einen Auszubildenden vergleichsweise hohes Alter war die Situation für Abdullah gerade in der Berufsschule manchmal etwas ungewohnt, doch seine Motivation hat er nie verloren. Mit dem guten Abschluss hat er sein persönlich gestecktes Ziel erreicht und ist dankbar für die Unterstützung, die er auf dem Weg dahin insbesondere von seinen Vorgesetzten und den Kollegen, aber auch von seinen Mitschülern erfahren hat.
Fachkräfte für die Zukunft
Mittlerweile wurde Abdullah in ein festes Angestelltenverhältnis bei der UTH GmbH übernommen. Eva-Maria Uth freut sich über diese Erfolgsgeschichte mit Gewinnern auf beiden Seiten: „Wir brauchen Fachkräfte in allen Bereichen. Wenn wir unseren Nachwuchs selbst ausbilden, dann ist das der Schlüssel zum Erfolg unseres Unternehmens. Zuverlässige und motivierte Mitarbeiter wie Siyamend sind eine Bereicherung für unser Team, denn sie tragen auf jeden Fall zum interkulturellen Verständnis in unserem Unternehmen bei.“ Mehr Informationen zur Ausbildung bei der UTH GmbH gibt es unter www.uth-gmbh.com/ausbildungEva-Maria Uth überreicht Siyamend Muhammed Abdullah die begehrte IHK-Abschlussurkunde